Am 6. Oktober 2010 ging Instagram als App mit Fotofiltern an den Start. Zunächst ausschließlich im Apple App Store. Die Android App folgte erst 2 Jahre später. Das ursprüngliche Ziel war das schnelle und unkomplizierte Teilen von Smartphone-Fotos mit Freunden. Filter sollten die Bilder zusätzlich aufwerten. Daher kam auch der Name – eine Kombination aus „instant“ und „Telegramm“. Zur Überraschung von Kevin Systrom, Mike Krieger und ihren 13 Angestellten wurde Instagram ein sofortiger Erfolg. Allein am ersten Tag registrierten sich gleich 25.000 Nutzer, sechs Wochen später waren es schon über eine Million. 

Im April 2012 verkauften die beiden Gründer zum Preis von einer Millarde Dollar (760 Mio €) an Facebook. Eine Rekordsumme für das Netzwerk mit rund 100 Mio Nutzern. Der digitale Fotodienst wurde um persönliche Profilseiten ergänzt und damit der Grundstein für das Instagram gelegt, wie wir es heute kennen.

Weitere wichtige Meilensteine:

  • August 2012: Geo-Tag-Funktion
  • Mai 2013: Markieren von Personen auf Bildern
  • Dezember 2013: Instagram Direct (= persönliche Nachrichten)
  • Juni 2014: Verbesserung der Fotobearbeitung
  • Juli 2016: Einführung von Business Accounts mit Statistiken und Werbeanzeigen
  • August 2016: Einführung von Stories, die nach 24 Std wieder verschwinden
  • März 2018: Shopping-Funktion und markieren von käuflichen Produkten
  • Juni 2018: Instagram TV mit Live-Formaten und längeren Videos im Hochformat
  • Mai 2018: Augmented-Reality-Filter
  • Juni 2018: Monatlich 1 Milliarde aktive Nutzer
  • Juni 2020: Reels

 

Instagram hat es gerade in den letzten Jahren immer wieder geschafft, erfolgreiche Formate anderer Netzwerke wie Snapchat und TikTok zu adaptieren. So entstand Subkanäle mit vielen weiteren Kommunikations- und Marketingmöglichkeiten, um sich kreativ auszutoben. Vertikale Videoformate und Influencer Marketing wären ohne den ehemaligen Fotodienst kaum denkbar. Somit dürfen wir sicher gespannt sein, was Instagram in der nächsten Zeit noch alles für uns bereit hält. Die Abschaffung der öffentlich sichtbaren Likes dürfte einer der nächsten größeren Schritte sein. Hoffen wir, dass es tatsächlich zu einer Verbesserung der Inhalte beiträgt wie Facebook es sich erhofft.

Städte, Gemeinden und Kommunen haben gerade in den letzten zwei Jahren begonnen, Instagram immer stärker für sich zu entdecken. Von den Anfängen, die häufig im Tourismus und Stadtmarketing angesiedelt waren, finden sich heute immer breiter aufgestellte Kanäle zu allen relevanten Themen einer Stadtverwaltung. Die ursprüngliche Skepsis weicht an vielen Stellen einer Begeisterung für das bilderorientierte und geschichtenstarke Netzwerk.

Interessant ist dabei auch, wie sich die Interaktionen immer stärker zu Instagram verlagern. Entfielen laut einer Studie von shareablee 2013 noch rund ¾ aller Interaktionen auf Facebook, waren es nur 5 Jahre später 68% der Interaktionen, die auf Instagram stattfanden. Ein Grund mehr, sich gerade für den Austausch und Dialog mit Bürgern und Community über einen Instagram-Auftritt Gedanken zu machen. Natürlich mit passender Bildsprache. Denn nach wie vor stellen die ursprünglichen Filter einen wichtigen Bestandteil dar.