Die Herausforderung: Fachkräftemangel in der Verwaltung

Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern ist in Deutschland zunehmend zur Herausforderung geworden, und die öffentliche Verwaltung bleibt von diesem Fachkräftemangel nicht verschont. In dieser Konkurrenzsituation sind die sozialen Medien eine wertvolle Plattform, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Aber Vorsicht: Es geht um mehr als gelegentliche Posts über neue Stellenangebote.

Machen Sie sich bewusst, dass die Wahl eines Ausbildungsberufes oder Arbeitgebers für jeden Menschen eine Entscheidung darstellt, die das Leben für die nächsten Jahre maßgeblich beeinflusst und daher nicht leichtfertig getroffen wird.

Wie man über Social Media zum begehrten Arbeitgeber wird

Taten statt Worte: Zeigen Sie Ihre Einzigartigkeit

Viele Stellenangebote werben mit typischen Begriffen wie „familienfreundlich, abwechslungsreich oder verantwortungsvoll“. Diese Begriffe sind austauschbar und setzen Sie nicht von Ihren „Konkurrenten“ ab. Was aber unterscheidet Ihre Organisation wirklich von anderen? Füllen Sie diese Begriffe mit Leben und zeigen sie, wie diese bei Ihnen konkret umgesetzt werden. Was empfindet die junge Mutter als familienfreundlich? Was erlebt der Azubi als abwechslungsreich?

Lassen Sie Mitarbeiter persönlich zu Wort kommen und beschreiben, wie sie ihre Arbeit für die Stadt und im Team erleben. So wirken Ihre Aussagen authentisch und potenzielle Bewerberinnen und Bewerber können sich besser ein Bild machen.

Der Blick hinter die Kulissen

Nutzen Sie Netzwerke wie Facebook und Instagram, um immer wieder einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. Zeigen Sie das Arbeitsumfeld und verschiedene Tätigkeitsbereiche. Viele Außenstehende haben vielleicht nur Sachbearbeiter*innen im Büro im Kopf, aber vergessen Erzieher*innen, Veranstaltungstechniker*innen oder Forstwirt*innen. Machen Sie deutlich, dass die öffentliche Verwaltung mehr zu bieten hat als Schreibtischarbeit. So erzeugen Sie Neugier und Interesse.

Zeigen Sie die Bandbreite der Möglichkeiten, Fortbildungsangebote und gerne auch mal, wenn es etwas zu feiern gibt – sei es das Dienstjubiläum, Verabschiedung in die Elternzeit oder einfach nur ein Geburtstag. Das macht sympathisch und vermittelt zwischen den Zeilen viel über Atmosphäre und Zusammenhalt.

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Direkte Kommunikation auf Augenhöhe

Laden Sie Interessenten und Bewerber zum Dialog ein! Fordern Sie sie dazu auf, Fragen zu stellen und antworten Sie darauf schnell und unkompliziert oder gar in einem Live-Format. Besonders spannend wird es, wenn Azubis oder Amts- bzw. Teamleiter sich den Fragen stellen. Sie können auf einer ganz anderen Ebene berichten und persönliche Erfahrungen schildern. Hierfür können Sie neben Facebook und Instagram auch einmal über WhatsApp- oder Threema-Gruppen nachdenken.

Machen Sie sich bewusst: Für jeden Menschen bedeutet der Neueinstieg in ein Berufsumfeld eine Veränderung mit vielen Unbekannten. Neue Umgebung, neue Kollegen, neue Aufgaben. Je mehr Unklarheiten Sie im Vorfeld ausräumen können, desto besser ist das für die Bindung potenzieller Bewerber.

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Wiederholung ist der Schlüssel zum Erfolg

Wenn es darum geht, ein einfaches Produkt zu einem erschwinglichen Preis zu kaufen, brauchen Menschen zwischen 7 und 12 Kontaktpunkten, bevor sie sich zum Kauf entscheiden.

Immer wieder erlebe ich, dass der Hinweis auf offene Stellen ein einziges Mal gepostet wird. Menschen müssen eine Botschaft mehrfach hören, bevor sie sie aufnehmen und handeln. Wer eine offene Stelle nur einmal postet und sich dann wundert, dass die Resonanz ausbleibt, hat das Prinzip der Wiederholung unterschätzt. Verankern Sie die Bewerbungsaufrufe dauerhaft in Ihrem Redaktionsplan und wiederholen Sie sie mehrmals.

Ganz konkret: Hinweise auf offene Stellen müssen (rechtzeitig vor Bewerbungsschluss!) zwischen 10 und 20 Mal gepostet werden. Im Idealfall wählt man dafür verschiedene Betrachtungswinkel (z.B. Abteilungsleiter und Azubi) und unterschiedlichen Argumenten, warum man sich UNBEDINGT auf diese Stelle bewerben sollte. Von den harten Fakten wie Förderung, Fortbildung und Vergütung bis hin zu „weichen“ Themen wie liebe Kollegen, tolle Mitarbeiterausflüge und Spaß bei der Fortbildung gibt es unzählige Aspekte und somit wird auch der 20. Beitrag zur offenen Stelle nicht langweilig.

Fazit

Der Kampf um Fachkräfte erfordert Kreativität und Durchhaltevermögen. Mit einer gut durchdachten Social-Media-Strategie können Sie sich jedoch erfolgreich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren und so mehr und bessere Bewerbungen generieren.